Es ist Oktober und der erste Schnee hat sich als Teppich der Unschuld auf die buntbeblätterte Welt gelegt. Und dennoch hänge ich dem Sommer hinterher, denn nur an langen warmen Abenden lassen sich Grenzen mit einem Windhauch überwinden. Und so steht hier kein winterlicher Text, sondern ein Gedicht aus Kindertagen und Spätsommerlügen. Das Foto entstand während einer Lesung in der Verrätergasse der Görlitzer Altstadt...
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| deine stimme im licht, 2012 |
Sascha Röhricht
deine stimme im licht
unser wohnzimmer
war der hinterhof
ein lauter dunkler schoß
so schmutzig wie auch groß…
hier bekämpften wir
mit steter neugier
und bunter kreide
jede langeweile…
und eines abends
im spätsommer
unter dem mottenfangenden schirm
der fiebrigen lampe
brachtest du mir das lesen bei…
und da war deine stimme im licht
bebend vor träumen
und verwebt in den zeilen
eines alten gedichts
und da warst du
und da war ich…
2012
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