wach auf

Wenn die Stadt erwacht, heißt das, dass die Herzen nun wieder schlagen, die einst eingeschlafen sind...
Und jedes Erwachen birgt eine Unsicherheit, die nur mit Übermut und der Lust auf das Neue durch das Verständnis für das Alte überwunden werden kann. Die Stadt wird durch jedes einzelne Element, jeden Stein und jeden Kopf in vielfältiger Art und Weise belebt. Und jedes kleine Teilchen, ein jeder Mensch, muss für sich alleine erwachen und sich die Freiheit nehmen Grenzen zu überschreiten und unbekannte Wege zu gehen. Von dem unbestimmten Moment des erweckten und sich erweckenden Geistes, der Waage zwischen Aufbruch und Stillstand, und dem Staub auf den Ideen und den Wagnissen der Vergangenheit und der Gegenwart erzählt die folgende photosie...

wach auf, 2012


Sascha Röhricht


wach auf


das telefon bleibt stumm
und brüchige kabel
wühlen sich durch die wände
kalt sind deine hände
vom müden frost der zeit   

du bist wohl eingeschlafen
ist sicher schon jahre her
jetzt schält sich die nacht
von deinen falten
und weich fällt der staub
schwebeteilchen in zwischenräumen
ein hauch von leichtigkeit

ist sie das noch
deine stadt?
die fiebrig taumelt
und nach dem mehr
und dem nichts
zugleich ruft
als wäre sie noch hungrig
und doch schon lange satt

wach auf


2013

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